Studie zu Medienkonsum zeigt: Das machen „Die Eiskönigin“ und Co. mit Kindern

Veröffentlicht von Redaktion am

DVDs, Puppen, Bettwäsche, alles am liebsten mit Anna und Elsa drauf. Das steht derzeit auf den Wunschzetteln vieler Kinder. „Die Eiskönigin 2“ verzaubert die Kleinsten. Für viele ein tolles Erlebnis. Doch Forscher fanden nun heraus, dass das Eintauchen in die Märchenwelten auch Schattenseiten hat. Das sollten Eltern und Großeltern unbedingt wissen.

 

Seit ein paar Wochen flimmert der zweite Teil von Disneys „Die Eiskönigin“ über die Filmleinwand – gerade rechtzeitig, um den Konsum von Film-Lizenzprodukten im Weihnachtsgeschäft anzufeuern. Dieses Beispiel zeigt besonders deutlich, wie Kinder auch nach dem Kinobesuch von diesen Medienangeboten beeinflusst werden. Denn – von der Musik bis zum Schulranzen– finden Anna und Elsa ihren Weg vom Bildschirm in den Alltag der Kinder.

„Kinder wachsen in einer Gesellschaft auf, die von Medien durchdrungen ist und eine starke Konsumorientierung aufweist. Beides spiegelt sich in medialen Konsumerlebniswelten für Kinder wider“, erklärt Caroline Roth-Ebner, Wissenschaftlerin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Die Frage ist nur: Wie schlimm ist das eigentlich?

Inwieweit sich diese Medien- und Konsumangebote auf die Kinder auswirken, hat die Forscherin untersucht. Und sie sieht auch positive Aspekte: „Sie begeistern Kinder und ermöglichen ihnen intensive Medien- und Gemeinschaftserlebnisse“, sagt Roth-Ebner. Weitere Vorteile:

  • Kinder trainieren, Informationen zu verarbeiten
  • Kinder üben selbstreguliert zu lernen
  • Die Kreativität wird gefördert
  • Kinder, die am medialen Geschehen teilnehmen, können so ihr Selbstbewusstsein stärken
  • Kinder erwerben Medienkompetenz

Aber: Expertin warnt vor Gefahren

Doch es gibt auch eine Reihe negativer Aspekte, auf die die Forscherin aufmerksam macht. Wenn die Geschichten aus Filmen wie „Die Eiskönigin“ derart eng mit dem Kauf von Anna- und Elsa-Produkten verbunden sind, versetzt das die Kinder in eine Lebenswelt, die vom Konsum beherrscht wird – und das kann schwerwiegende Folgen haben: Zum Beispiel verstärkt sich dadurch die soziale Ungleichheit, denn nicht die Eltern oder Großeltern aller Kindern können sich die teuren Markenprodukte leisten.

Und auch die Werte, die vermittelt werden, sieht die Forscherin nicht unkritisch: „Freundschaft, Solidarität, Liebe, Zielstrebigkeit und Engagement sind zwar zentral, aber die Darstellung der Körper lässt zu wünschen übrig. Diese sind oft stark überzeichnet und vermitteln unrealistische Bilder von den Geschlechtern.“ Die Kinder sollten Filme daher möglichst nie allein, sondern zusammen mit Eltern oder Großeltern anschauen. Die Begleitpersonen sollten Inhalte erklären. Eiskönigin-Spielzeug oder ähnliche Produkte sollten möglichst nur in Maßen unter dem Tannenbaum liegen, sodass Kinder, deren Eltern oder Großeltern sich dies nicht leisten können, nicht so viel Druck erfahren.

Vermitteln Sie den beschenkten Kindern: Schön, dass du dich über deine Geschenke freust. Aber denk dran, man kann nicht alles haben. Es ist ok, wenn selbst zu Weihnachten noch ein paar Wünsche offen bleiben – das steigert die Vorfreude aufs nächste Jahr.

 

 

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