Handynutzung von Kindern einschränken: Empfehlungen für jedes Alter

Sollen Eltern die Handynutzung von Kindern einschränken? Experten sagen „Ja!“ Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, wieviel Handy- und Internetzeit für Kinder in den einzelnen Altersgruppen sinnvoll ist und worauf Eltern und Großeltern achten sollen.

Handynutzung von Kindern einschränken: Experten-Empfehlungen für jedes Alter

Babys und Kinder bis 3 Jahre

Kleinkinder und Babys finden vor allem Dinge spannend, die sie anfassen können. Das kann aber durchaus auch mal das Handy oder Tablet der Eltern und Großeltern sein. Das kann für sie eine spannende Erfahrung sein.

Das dürfen Kinder tun: Tippen und Klopfen auf die Tastatur oder den Bildschirm, Musik hören, kurze Bildergeschichten und Fotos von Familienmitgliedern anschauen oder über die Webcam mit Oma und Opa telefonieren.

Wie lange: Die Aufmerksamkeitsspanne ist noch nicht so groß, fünf bis zehn Minuten Handynutzung reichen aus.

Achtung: Vermeiden Sie laute oder bedrohliche Geräusche. Sie können insbesondere kleinen Kindern schnell Angst machen.

 

Kinder von 4 bis 6 Jahren

Kindergartenkinder werden immer selbstständiger und erkunden die Dinge zunehmen „alleine!“ Was die Erwachsenen da am Computer machen, ist natürlich wahnsinnig interessant – blöd nur, dass die meisten von ihnen in diesem Alter noch nicht lesen oder schreiben können.

Das dürfen Kinder tun: Spiele-Apps oder Webseiten speziell für kleine Kinder können in diesem Alter Spaß machen. Bildergeschichten, bilderorientierte Rätselspiele, kurze Filme oder kindgerechte Videos dürfen Kinder gelegentlich ausprobieren.

Wie lange: In diesem Alter können sich Kinder schon einmal 20 Minuten auf ein Spiel oder Video konzentrieren.

Achtung: Eltern oder Großeltern sollten Kinder beim Zugang zum Internet begleiten und vorher einstellen, auf welche Websites die Kinder dürfen.

 

Kinder von 7 bis 10 Jahren

Grundschulkinder finden Videos und Angebote von Fernsehsendern und auch soziale Medien sehr interessant. Erwachsene sollten in diesem Alter immer noch ein Auge darauf werfen, was sich die Kinder anschauen und bei Fragen zu bestimmten Inhalten mit den Kindern darüber sprechen.

Wie lange: Experten empfehlen, dass Kinder Handy und Internet nicht länger als 30 bis 45 Minuten nutzen.

Achtung: Es ist sehr schwierig, zu kontrollieren, was die Kinder anschauen, wenn sie ein eigenes Handy haben. Daher sind eigene Handys für 7- bis 10-Jährige noch nicht empfohlen.

Kinder von 10 bis 13 Jahren

In den Jahren vor der Pubertät wird die Kommunikation mit Freunden immer wichtiger. Chatten über WhatsApp oder in sozialen Netzwerken ist wichtig für Kinder. Zwar sollten Handys und Laptops immer noch Filtereinstellungen haben, sodass die Kinder möglichst nur altersgerechte Inhalte sehen können, gleichzeitig ist es aber für Kinder in dem Alter auch wichtig, Freiräume zu haben und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Wie lange: Experten empfehlen etwa 60 Minuten Internet- oder Handyzeit am Tag. Ein Wochenbudget für die Mediennutzung ist in dieser Altersgruppe sinnvoll, so können Kinder auch einmal einen zweistündigen Film im Internet anschauen.

Achtung: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser: Eltern und Großeltern sollten nicht jeden Schritt nachverfolgen, den ein Kind in diesem Alter im Internet tun, oder gar die Browserchronik abrufen – das könnte als Vertrauensmissbrauch gewertet werden.

 

Kinder von 14 bis 17 Jahren

Teenager sind in der Regel bereits sehr sicher im Umgang mit Internet und Handy. Im Internet Videos und Fotos anzuschauen oder sogar eigene hochzuladen, gehört für diese Altersgruppe zum Alltag. Daraus ergibt sich aber ein Problem: Denn Jugendliche sind sehr freigiebig mit ihren persönlichen Daten. Eltern und Großeltern sollten ihnen daher erklären, welche Konsequenzen es hat, wenn sie zum Beispiel persönliche Informationen oder Bikinifotos von sich veröffentlichen. Sprechen Sie mit ihnen auch über Persönlichkeits- und Urheberrechte.

Wie lange: Strikte Medienzeiten abzusprechen, ist bei Teenagern nicht mehr sinnvoll. Da in diesem Alter auch für Schule und Hobbies zunehmend das Internet gebraucht wird. Eltern und Großeltern sollten lediglich darauf achten, dass die Nutzung nicht Überhand gewinnt.

Achtung: Jugendliche sind besonders gefährdet, eine Internet-Sucht zu entwickeln. Warnzeichen hierfür ist zum Beispiel, wenn Jugendliche Offline-Aktivitäten, Hobbies und Treffen mit ihren Freunden zunehmend uninteressant finden oder gar absagen, um mehr Zeit am Computer verbringen zu können.

 

Je nach Alter macht es Sinn, die Handynutzung von Kindern einzuschränken und ein bestimmtes Zeitmaß für das Surfen im Internet festzulegen. Wie regeln Sie die Internet- und Handynutzung in Ihrer Familie?

 

Newsletter für Großeltern

Erzählen Sie anderen von diesem Artikel über: